Wir begehen auch in diesem Jahr wieder die Friedensdekade in allen Klassen und Kursen
Mein Lieblingsversprecher im Fernsehen war in der Tagesschau: „Von Westen her setzt sich eine Hochzuckdrohne durch.“ Was für ein Lacher! Daran musste ich denken, als ich unser Plakatmotiv gesehen habe.
Hochzuckdrohne – Damals habe ich bei „Drohne“ nur an die männliche Honigbiene gedacht. Sie sammelt keinen Honig, aber sie begattet die Königin. So hat es mir ein alter Imker erklärt. Die Drohne – oder vielleicht muss ich besser sagen: der Drohn – sorgt für Nachwuchs im Bienenstock und hat keinen Stachel. Wie friedlich! Den ganzen Tag lang Liebe machen, Leben schaffen und pazifistisch sein. Leider sind die Bienen und viele andere Insekten durch die industriell-technisierte Landnutzung und den Klimawandel inzwischen stark bedroht.
Ganz anders ist es bei den Drohnen, die im Drohnenkrieg ferngesteuert mit einem explosiven Bombenstachel ihre Ziele erreichen und effektiv vernichten. Die haben rasanten Nachwuchs. Da redet man von „autonom-operierenden Drohnen-Schwärmen“. Doch es sind nicht die Drohnen, die planlos vor sich hin töten. Es sind die Menschen in den Militärzentren hinter den Monitoren. Sie sitzen mit zuckenden Augenlidern an den Steuergeräten. Vormittags sind sie mit Drohnenkrieg beschäftigt, nachmittags holen sie ihre süßen Kleinen aus dem Kindergarten ab.
Ich wünsche mir, dass sich eine friedensklimatische Hochdruckzone durchsetzt. Dass wir mit hohem Druck für ein Friedensklima sorgen, in dem es keine bewaffneten Drohnen mehr gibt, sondern fröhliche Jahreszeiten, friedliche Menschen und summende Bienen. Und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen. (Jes 2,4)
Peter Herrfurth (4.02.2019), Landesjugendpfarrer der EKM
Impulstext der Friedensdekade von deren Webseite