Hallo an alle, ich bin Hannah und habe im letzten Jahr mein Abitur am Evangelischen Gymnasium Kleinmachnow gemacht. Schon früh habe ich mich dafür entschieden, ein sportliches FSJ im Ausland zu machen.
Jetzt gerade befinde ich mich deswegen in Eenhana im Norden Namibias, wo ich Sportunterricht an einer Grundschule gebe und die Mädchen-Schulmannschaft im Fußball trainiere. Dass ich hier nun schon seit gut 4 Monaten den Kindern meine Liebe zum Sport vermittle, liegt unter anderem am großartigen Sportunterricht und den theoretischen und praktischen Ideen im Seminarkurs „Sport“ bei Herrn Blaschke, die ich an der Schule genießen durfte. Viele Ideen für meinen Sportunterricht hier entspringen dem Sportunterricht meiner eigenen Schulzeit, auch wenn wir nur sehr begrenzte Möglichkeiten haben. Denn im Gegensatz zu deutschen Grundschulen verfügt die Paulus Hamutenya Primary School (PHPS) nicht über Turngeräte, Klassensätze an verschiedensten Bällen, einer Laufbahn oder einer Turnhalle. Der „Sportplatz“ besteht aus losem Sand und als Materialien stehen uns lediglich ein paar Fußbälle, andere Bälle, Hütchen und Leibchen zur Verfügung. Anfangs hatte ich Schwierigkeiten damit, die Gegebenheiten zu akzeptieren, doch mittlerweile haben mein Projektpartner und ich gelernt mit dem umzugehen, was wir haben. So spielen wir mit der 1.-3. Klasse viele kleine Spiele, wie zum Beispiel “Steh-geh“, „Karottenziehen“ oder „Gefängnisfange“. Mit der 4.-7. Klasse haben wir auch schon etwas Theorie gemacht, da sie auch Noten für den Sportunterricht bekommen. Ansonsten haben wir auch schon eine Sprintabnahme und eine Gruppenarbeit mit den „Großen“ gemacht. Natürlich spielen wir auch oft Fußball, denn der Frage „Can we play soccer today?“ können wir nicht immer widerstehen. Immerhin besteht der zweite Teil meines Projektes auch aus Fußball. Doch auch dort sind unsere Möglichkeiten sehr begrenzt. Da die Bälle aufgrund der neben dem Feld stehenden Dornenbüsche schnell platt gehen und auch nach mehrmaligem Reparieren mit Zuckerwasser nicht mehr benutzt werden können, kann man nur wenige effektive Übungen machen. Um unsere Möglichkeiten sowohl im Sportunterricht als auch im Training erweitern zu können, habe ich die Schule nach einer kleinen Materialspende gefragt. Letztendlich bin ich in Absprache mit Herrn Blaschke zu dem Schluss gekommen, dass auch eine Geldspende viel bewirken kann. Ich bin unglaublich dankbar für die Spende in Höhe von 2000,00€, die mir das Evangelische Gymnasium Kleinmachnow aus den beim Spendenlauf gesammelten Spenden zur Verfügung gestellt hat.
Da das ein sehr großer Vertrauensbeweis ist, möchte ich kurz erklären, was ich mit diesen Spenden bereits bewirkt und noch vorhabe. Denn als erstes habe ich 10 nigelnagelneue Fußbälle gekauft, die hoffentlich länger halten. Außerdem haben wir natürlich von Anfang an überlegt, was an der Sportplatzsituation geändert werden kann. Da fielen uns als erstes Fußballtore ein, die die in den Sand eingebuddelten Baumstämme ablösen könnten. Mit dem Geld aus euren gelaufenen Runden war das kein Ding der Unmöglichkeit mehr. So ist wieder etwas passiert, was in Deutschland niemals so möglich wäre. Nachdem wir nämlich einer Empfehlung des Schulleiters gefolgt sind und einen Freund von ihm angerufen haben, der uns helfen sollte, haben wir am nächsten Tag die Materialien besorgt. Und damit war noch nicht genug, wir haben mit seinem Sohn zusammen die Rohmaterialien zusammengeschweißt, mit Rostschutzmittel bestrichen, die fertigen Tore eingebaut und ein Fundament gegossen. An einem Tag! Für das alles haben wir keinen Antrag stellen müssen, nichts wurde geprüft und alles war unkompliziert. Abends um halb zehn haben wir dann todmüde aber überglücklich den Schulhof verlassen. Obwohl wir natürlich mit dieser Geldspende hier aufgrund der niedrigeren Preise viel kaufen können, sind wir mit dem Ausgeben des Geldes vorsichtig. Denn wir wollen nicht nur für das Geldgeben und die Materialien bekannt sein, wir versuchen, dass das Soziale und die Arbeit mit den Kindern im Vordergrund steht. Trotzdem können wir den Kids natürlich durch das Geld mehr ermöglichen und werden das auch tun. So wollen wir in der Zukunft Materialien wie Tennisbälle (für Weitwurf), Frisbees und Springseile besorgen, um den Sportunterricht interessanter gestalten zu können. Außerdem wollen wir mit dem Geld die Teilnahme und den Transport zu Spielen und Turnieren außerhalb von Eenhana bezahlen und gegebenenfalls selbst ein Turnier ausrichten. Ich bedanke mich nochmals bei der Schule, insbesondere bei Herrn Blaschke und bei Frau Steinbach und natürlich bei allen, die zu dem Betrag durch das Laufen beim Spendenlauf beigetragen haben. Wenn ihr euch weiterführend für mein Projekt interessiert, schaut doch gerne mal auf meinem Blog vorbei: https://hannahineenhana0.wordpress.com/.